Projekte

Studien- und Berufsberatung: „Sprung ins kalte Wasser?“ –  Entwicklungs- und Sicherheitspolitik zwischen Theorie (Schule/Universität) und Praxis (GIZ/OSZE)

Vortrag von und Diskussion mit Lukasz Mackiewicz am 26. Juni 2018 im Rahmen der Studien- und Berufsberatung unter der Leitung von Herrn Krug am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium

Im Rahmen der Studien- und Berufsberatung unter der Leitung von Herrn Krug fand am 26.06.2018 im Kurfürst-Friedrich-Gymnasium ein Vortrag und eine Diskussion mit Herrn Lukasz Mackiewicz zum Thema: Sprung ins kalte Wasser? – Entwicklungs- und Sicherheitspolitik zwischen Theorie und Praxis statt. Mit regem Interesse und Begeisterung folgten die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 1 den Ausführungen von Herrn Mackiewicz zum Konflikt in der Ukraine. Es wurden die Ursachen, Folgen und aktuellen Entwicklungen analysiert und kontrovers diskutiert. Dadurch, dass Lukasz Mackiewicz auf eigene Erfahrungen als Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) im Rahmen der „Special Monitoring Mission to Ukraine“ zurückgreifen konnte, war der Vortrag authentisch. Für die Schüler war es insbesondere spannend aus erster Hand zu erfahren, wie es sich anfühlt an der Frontlinie humanitäre Hilfe zu leisten und zwischen den Kriegsparteien Neutralität zu beweisen. Die Schüler erkannten, dass dies keine einfache Aufgabe war, die auch Zweifel erlaubt, ob eine Friedenslösung, in Form eines Waffenstillabkommen auf dem Papier, auch in der Praxis, dem Kriegsalltag, akzeptiert und umgesetzt wird. Auf dieses teilweise frustrierende Dilemma ging Lukasz Mackiewicz intensiv ein belegte dies sehr anschaulich mit Fallbeispielen.

Zunächst wurden inhaltliche Fragen zum Vortrag gestellt und beantwortet. Eine kontroverse Diskussion über die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt wurde anschließend geführt. Als bereichernd wurde auch die Einbindung der Schüler in die Veranstaltung empfunden, die in Kleingruppen diskutierten, welches Fachwissen und welche soft skills im Bereich der Sicherheits- und Entwicklungspolitik notwendig sind. Durch die Kontrastierung von Schülerantworten und Herrn Mackiewicz’s eigener Erfahrungen als studierter Politikwissenschaftler, der unter anderem auch für die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Afghanistan und Berlin gearbeitet hat, konnten Vor- und Nachteile hinsichtlich des Berufsfeldes aufgezeigt werden. Es wurde verdeutlicht, dass eine große Herausforderung darin besteht, mit der physischen Belastung in Krisensituationen umzugehen. Außerdem bedarf es Empathie, Flexibilität und Diplomatie. Herr Mackiewicz ging in seinem Vortrag auch darauf ein, welche Art der Vorbereitung Universitäten und andere Ausbildungsstätten für Entwicklungshelfer bieten, die sich teilweise ganz plötzlich in der komplexen Realität internationaler Konflikte widerfinden.

Die zweistündige Veranstaltung war eine Bereicherung für die Schüler. Sie half Ihnen Sicherheits- und Entwicklungspolitik tiefgründiger zu erfassen und zu verstehen. Ebenso wichtig war der Austausch zwischen Schülern und Dozent über Erwartungen, Anforderungen und Realität in einem Berufsfeld, dass herausfordernd und umstritten ist. Durch die persönliche Perspektive und die Erfahrungsberichte von Herrn Mackiewicz gelang es den Schülern einen ersten „kalten Sprung ins Wasser“ zu machen, auch im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft.   

Verfasst von Benjamin Krug, Studien- und Berufsinformationsbeauftragter am KFG