Verein der Freunde

Kleine Arschlöcher, große Arschlöcher: Wann ist Narzissmus noch gesund? (Dr. med. Pablo Hagemeyer)

Narzissmus, eine Art von überzogener Selbstverliebtheit, entwickelt sich zu einem gängigen Phänomen unserer Gesellschaft und einem Thema, das viele Menschen interessiert und fasziniert – und zwar aus zwei Perspektiven: aus der Perspektive des Narzissten selbst und aus der Perspektive derjenigen, die mit Narzissten zusammenleben oder arbeiten.

Wie aber identifizieren wir Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen in unserem Umfeld? Welche Formen und Ausprägungen gibt es? Wann werden narzisstische Charakterzüge gefährlich und wie können wir mit einem Narzissten umgehen, der andere Menschen manipuliert, aussaugt und zerstört?

In einem sehr interessanten, anekdotisch und humorvoll gestalteten Vortrag gab Dr. Pablo Hagemeyer – Psychiater, Psychotherapeut und selbst bekennender Narzisst – Antworten auf gängige Fragen rund um das Thema Narzissmus. Er differenzierte u. a. zwischen vulnerablen und grandiosen, netten und toxischen Narzissten und eröffnete Einblicke in aktuelle Forschungstendenzen.

Dabei wurde deutlich: Ein Narzisst hat ein extrem negatives Selbstbild und damit das Problem, seinen Selbstwert über innere und äußere Prozesse zu definieren. Diese schwache Seite will er mit einem positiven Bild verdecken und sucht daher um jeden Preis die Aufmerksamkeit, Anerkennung und Unterstützung anderer Menschen – notfalls auch manipulativ und zerstörerisch. Gleichzeitig kann normaler Narzissmus positive Eigenschaften haben und somit „gesund“ sein: Lebensenergie, Leidenschaft, hohe Handlungsorientierung, großes Durchsetzungsvermögen oder hohe Leistungsbereitschaft. Doch man muss wissen, welches Maß gut für einander ist.

In der Diskussion und beim anschließenden Umtrunk ergab sich für alle interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer die Gelegenheit, die Inhalte und Impulse aus dem Vortrag zu vertiefen.

Was macht der Verein der Freunde des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums?


Der Verein der Freunde des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums e. V. wurde im Jahre 1953 von ehemaligen Schülern gegründet in der Absicht, die Schule finanziell zu unterstützen. Im Augenblick hat der Verein ca. 550 Mitglieder, meist Eltern der Schüler oder Ehemalige. Der Mitgliedsbeitrag von jährlich 20€ wird von vielen Mitgliedern erheblich überschritten, so dass der Verein mit Hilfe dieser Spenden und Beiträge in der Lage ist, die Schule jährlich mit ca. 25.000 € zu unterstützen.

Was macht das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium mit dieser Zuwendung? Der Jahresetat des Vereins umfasst knapp 30 Posten. Die wichtigsten seien genannt:

  • Die Fachabteilungen der Schule werden in die Lage versetzt, Dinge anzuschaffen, die der Schulträger nicht bezahlt, die aber für ein anspruchsvolles Unterrichtsangebot dringend erforderlich sind.
  • Die Arbeitsgemeinschaften der Schule werden gefördert.
  • Ein großer Posten wird für die Schülerbeihilfe aufgebracht, d.h. für finanzielle Unterstützung von Schülern bei Landheimaufenthalten oder Studienfahrten.
  • Der Verein finanziert den Jahresbericht der Schule, der alle Ereignisse des Schullebens mit Texten und Fotos dokumentiert.

Der Verein der Freunde unterstützt die Schule nicht nur finanziell. Es ist zur Tradition geworden, dass im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Verein einen öffentlichen Vortrag anbietet. Für diese Vorträge konnten meist Ordinarien der Universität gewonnen werden, u. a. Thomas Fuchs, Till Bärnighausen, Diamantis Panagiotopoulos, Jan Assmann und Christoph Spengel. Diese Vorträge werden auch von Oberstufenschülern gut besucht, die damit Gelegenheit haben, mit spannenden Themen vertraut zu werden und glanzvolle Rhetorik kennen zu lernen.

Der Verein der Freunde trägt dazu bei, dass eine gute Schule noch besser wird. Es ist zu wünschen, dass immer mehr Eltern sich aus einem Akt der Solidarität für die Mitgliedschaft entscheiden!

 

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Der Vorstand des Vereins der Freunde

1. Vorsitzender: Dr. Alexander von Holst
2. Vorsitzende: Marianne Sagerer-Eichinger

Schatzmeisterin: Dagmar Trippo

1. Schriftführer: Christian Störzer
2. Schriftführer: Simon Schwab

Kontakt zum Verein der Freunde

Verein der Freunde des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums
Neckarstaden 2
69117 Heidelberg

Tel.: 06221 5832150 (Sekretariat des KFG)
E-Mail: vdf@kfg-heidelberg.de

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Werden auch Sie Mitglied im Verein der Freunde!

Wir helfen nicht immer, aber immer öfter, wenn auch Sie Mitglied im Verein der Freunde des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums werden.

Der Mindestmitgliedsbeitrag (inkl. Jahresbericht des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums) beträgt 20 € pro Jahr und ist steuerlich absetzbar.

Unsere Kontoverbindung:
IBAN: DE63 6729 0000 0008 4366 06
BIC: GENODE61HD1 (Heidelberger Volksbank)

Das Beitrittsformular [PDF] und die Datenschutzerklärung [PDF] können hier heruntergeladen werden oder sind im Sekretariat der Schule erhältlich.


Rückblicke auf die Vortragsreihe des Vereins der Freunde

Steuerräuber im Nadelstreifenanzug und Politikversagen: Cum/Ex, Cum/Cum und Cum/Fake (Prof. Dr. Christoph Spengel)


Nach drei Jahren der Einschränkungen durch die Pandemie konnte der Verein der Freunde des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums in Heidelberg am 10. Mai 2022 endlich wieder zu einem öffentlichen Vortrag einladen. Herr Prof. Dr. Christoph Spengel, international renommierter Steuerexperte und Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre II an der Universität Mannheim, konnte dafür gewonnen werden.

In einem äußerst spannenden Vortrag zeigte Herr Prof. Dr. Spengel die Unterschiede zwischen den genannten, illegalen Steuerpraktiken auf. Er erklärte deren Abläufe und legte anschaulich die Gründe dar, weshalb diese Geschäfte so lange bestehen konnten, obwohl dadurch ein immenser Steuerschaden für Deutschland entstand. Die juristische und politische Aufarbeitung dieses Steuerskandals kommt bisher nur sehr langsam voran: Nur einige wenige der Beschuldigten sind tatsächlich verurteilt, nur ein geringer Prozentsatz des geraubten Geldes ist zurückerstattet worden. Die angeregte Diskussion im Anschluss des Vortrags bewies das große Interesse der Zuhörerschaft an diesem Thema, das noch lange nicht als abgeschlossen gelten kann.

Die Achsenzeit – eine Archäologie der Moderne (Prof. Dr. Dr. hc Jan Assmann)


Um das 6. Jahrhundert v. Chr. traten in verschiedenen Kulturräumen der Welt unabhängig voneinander Philosophen und Propheten auf, die das bisherige mythische Denken überwanden: Konfuzius und Laotse in China, Buddha in Indien, Zarathustra in Persien, die Propheten des Alten Israel und die vorsokratischen Philosophen in Griechenland. Diese Zeit wurde von dem Philosophen Karl Jaspers "Achsenzeit" genannt.

Der Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann, ehemaliger Schüler des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels 2018, stellte im Mai 2019 in einem faszinierenden Vortrag dar, wie Historiker und Philosophen seit der Aufklärung die erstaunliche Gleichzeitigkeit der Achsenzeit-Kulturen erklärt und in der Achsenzeit die geistigen Grundlagen der Moderne gesucht haben. Bei dem anschließenden Umtrunk in der Mensa des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums wurden die Inhalte und Diskussionsimpulse vertieft.


Archäologie im 21. Jahrhundert (Prof. Dr. Diamantis Panagiotopoulos)


Prof. Dr. Diamantis Panagiotopoulos, Direktor des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg, sprach im Rahmen der Vortragsreihe des Vereins der Freunde über "Archäologie im 21. Jahrhundert". In einem interessanten und unterhaltsamen Vortrag thematisierte er im Mai 2018 die Herausforderungen und Stärken der archäologischen Wissenschaften in der gegenwärtigen Zeit und betonte deren Bedeutung für die heutige Gesellschaft.